Ausgabe für Viola solo eingerichtet nach dem Erstdruck für Viola da gamba.
Aus dem Vorwort des Herausgebers Viacheslav Dinerchtein:
»Die
vier Sammlungen von Fantasien für Flöte, Tasteninstrument, Violine und
Viola da gamba veröffentlicht durch Telemann zwischen 1732 und 1736
enthalten einige der originellsten, erfolgreichsten Werke für
unbegleitetes Melodieinstrument des 18. Jahrhunderts. Deshalb ist der
Verlust der Viola da gamba Fantasien besonders zu bedauern«, schrieb
Musikhistoriker Steven Zohn 2008 in seiner umfassenden Studie über
Telemanns Leben und Werk. Damals ahnte niemand, dass nur einige Jahre
danach ein tadelloser Originaldruck der ganzen Reihe der Fantaisies pour
la Basse de Violle, die beinahe drei Jahrhunderte lang als verloren
galt, zufällig in einer privaten Sammlung in Deutschland wiederentdeckt
werden würde.
Die Fantasien für Viola da gamba sind Werke von bemerkenswertem
Einfallsreichtum und stilistischer Vielfalt, von einfachen zweiteiligen
Sätzen bis zu komplexem Fugen-Kontrapunkt. Obwohl ursprünglich
fürfortgeschrittene Gamben-Amateure geschrieben, ist diese Musik auch
für professionelle Musiker eine Herausforderung, da sie musikalische
Reife und perfekte technische Beherrschung des Instruments verlangt.
Die
Sammlung ist so angelegt, dass sie mehr oder weniger stufenweise durch
die Tonarten steigt. Wie die Fantasien für Flöte und Violine solo
bevorzugt sie die praktischeren und besser klingenden Tonarten, der
Gambenstimmung entsprechend. Interessant für moderne Bratschisten ist,
dass zwei Saiten der Bratsche identisch mit der Viola da gamba gestimmt
sind, und zwei andere eine Oktave auseinander. Eine weitere,
ausgeprägtere Parallele zwischen Bratsche und Viola da gamba ist ihre
sehr ähnliche Stimmlage, welche zum Teil der Grund ist für diese
Bearbeitung. Von allen modernen Saiteninstrumenten eignet sich die
Bratsche am allerbesten für diese Adaption.
Komponist: Georg Philipp Telemann.
Herausgeber: Viacheslav Dinerchtein.
Format: 28 Seiten.
Verlag: Amadeus BP2820.