Ausgabe für Violoncello und Klavier.
Als Eberhard Klemmstein den
Auftrag erhielt, für die Millenniumsfeiern des Freistaates Bayern eine
Oper zu schreiben, die Jugendliche zusammen mit Profis aufführen können,
sah er sofort die Notwendigkeit, sich mit der Tonalität
auseinanderzusetzen. Überrascht davon, welche Fülle an neuen
Perspektiven sich hier eröffneten, begann er, sie immer weiter
auszuloten. Auf diesem Wege stellt diese Sonate für Violoncello und
Klavier dasjenige Werk dar, in welchem sich der Komponist am radikalsten
tonal ausgedrückt hat. Die hohe Dichte der motivischen Arbeit und die
Expressivität seines Stils hat er trotzdem gewahrt. Der erste Satz,
geschrieben in einer Art rhapsodischer Sonatenform, stellt als
Hauptgedanken ein an die Renaissancemusik erinnerndes Fragement vor, das
im Laufe der Entwicklung immer stärker an Kontur gewinnt, um am Schluß
in vollständiger Gestalt zu erklingen. Es folgt ein Satz, der vielleicht
mit »Romanze« überschrieben sein könnte. Die unruhig hervortretenden
Triolenfiguren erweisen sich lediglich als Turbulenzen, die nichts an
der lyrischen Grundhaltung des Satzes ändern. Die Sonate schließt mit
einer Passacaglia, deren ostinater Bass eine aus drei mal drei Takten
bestehende neuntaktige Reihe bildet
Komponist: Eberhard Klemmstein.
Verlag: Friedrich Hofmeister FH3460.