Ausgabe für Viola und Klavier. Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwer.
Die
Nachwelt hat von Nadia Boulanger nur ihre Gaben als Virtuosin an
Klavier und Orgel, ihr Können als Dirigentin und vor allem ihre
unglaubliche Ausstrahlung als Lehrerin bewahrt. Fast 60 Jahre widmete
sich »Mademoiselle« mit Strenge und Leidenschaft der Ausbildung mehrerer
Generationen von Musikern: unter anderem haben Aaron Copland, Leonard
Bernstein, Igor Markevitch, Michel Legrand, Witold Lutoslawski, Astor
Piazzolla, Quincy Jones und John-Eliot Gardiner unvergessliche
Erinnerungen an diese Zeiten bewahrt.
War es falsch von Nadia
Boulanger dem Unterrichten den Vorrang vor ihrem Komponieren zu geben,
wie Gabriel Fauré, der große Meister, den sie verehrte, glaubte? Die
Veröffentlichung der »Drei Stücke für Viola und Klavier« wirft die Frage
auf. Diese Transkription der »Drei Stücke für Cello und Klavier« wurde
zwischen 1911 und 1913 komponiert und von Heugel veröffentlicht.
Die
beiden ersten Stücke wurden ursprünglich für Orgel geschrieben: das
erste in Es-Moll bringt ein mäßiges Tempo in eine melancholische
Kantilene mit romantischen Akzenten, während das zweite in a-Moll Wärme
und Zartheit ausstrahlt. Das dritte Stück (Cis-Moll),
höchstwahrscheinlich ursprünglich »Danse espagnole« betitelt, läutet mit
seiner Unruhe und festlichem Knistern die »Roaring Twenties« ein.
Zusammen versprühen sie einen Charme, dem man kaum widerstehen kann.
Komponistin: Nadia Boulanger.
Titel: Trois Pièces pour alto et piano.
Ausgabe: Partitur und Stimme.
Format: geheftet, 24 Seiten.
Sprache: französisch/englisch.
Verlag: Alphonse Leduc AL30767.