Sonate pour violoncelle Op. 27 (für Violoncello solo).
Diese als
Auftragsproduktion im Frühjahr 2003 komponierte Sonate wurde dem
Auftraggeber Henri Demarquette gewidmet. Sie ist ein Tribut an das
Talent dieses großartigen Cellisten. Das Werk besteht aus drei Sätzen.
Jeder Satz bietet eine Besonderheit, um den Vor- und Nachnamen des
Cellisten in Bezug zu dem musikalischen Material zu setzen. Der erste
Satz zeigt ein Ornament jedes Buchstabens des Vornamens Henri. Es ist
ein langsamer und ausdrucksvoller Satz, der mit einer großen Koloratur
verglichen werden kann. Der zweite Satz besteht aus drei Teilen vif, più
lento, vif und wurde um den Nachnamen Demarquette herum komponiert.
Dieser Satz kontrastiert den sehr rhythmischen prägnanten Charakter der
beiden vif-Teile mit dem eher melodischem Teil più lento in der Mitte,
der in den hohen Lagen des Instruments gespielt wird. Im dritten Satz
werden der Vor- und der Nachname des Widmungsgebers in einem einzigen
Thema wie ein Tiento entwickelt. Dies ist eine alte musikalische Form,
die wie das italienische Ricercare »improvisieren«, »präludieren«
bedeutet und im 16. Jahrhundert ein freies Instrumentalstück
bezeichnete. Jedoch zeigt sie einen Unterschied zur Ricercare: Sie
erlaubt mehr Flexibilität in der musikalischen Form und ermöglicht eine
perfekte Verbindung der thematischen Form mit einer virtuosen
Komposition.
Komponistin: Florentine Mulsant.
Furore Edition FUE4630.