Urtextausgabe für Violoncello und Klavier, mit einer Urtext- und einer
eingerichteten Solostimme. Schwierigkeitsgrad: schwer.
Die
ersten drei Sätze von Johannes Brahms’ Cello-Sonate in e-Moll entstanden
im Jahr 1862, der letzte Satz stammt aus dem Jahr 1865. Während der
ersten Zeit nach Entstehen stieß das Werk beim damaligen Publikum auf
gemischte Resonanz. Am Ende von Brahms’ Lebenszeit jedoch war die Sonate
bereits häufig in Konzerten zu hören, und in den ersten Jahrzehnten des
20. Jahrhunderts eroberte sie sich ihren festen Platz im Repertoire
namhafter Cellisten. Insbesondere Robert Hausmanns Eintreten für das
Werk scheint zu seiner steigenden Popularität beigetragen haben.
Sehr
wertvoll für die Herausgeber waren drei frühe praktische Ausgaben der
Cello-Sonate Op. 38 von Cornelius van Vliet und Edwin Hughes, Hugo Becker
und Carl Friedberg, sowie von Julius Klengel. Die Fingersätze und
Strichbezeichnungen von van Vliet, Becker und Friedberg ermöglichen ein
Verständnis ihrer Spielweise. In diesem Sinne beinhaltet die vorliegende
Bärenreiter-Ausgabe eine Cello-Stimme, die die Herausgeber mit
Fingersätzen und Strichbezeichnungen versehen haben, welche auf der
Aufführungspraxis von Brahms‘ Zeitgenossen basieren. Auch eine
unmarkierte Urtextstimme liegt bei.
Wichtiger Bestandteil der
neuen Edition ist ihr umfangreiches Vorwort. Zum einen informiert dieses
über die Entstehungsgeschichte des Werks, erste Aufführungen,
Publikationen und frühe Rezeption. Außerordentlich bemerkenswert sind
die enthaltenen Hinweise zur Aufführungspraxis. Hier gehen die
Herausgeber von der Prämisse aus, dass sich schon wenige Jahrzehnte nach
Brahms’ Tod eine Kluft zwischen den Vorstellungen des Komponisten und
der Aufführungpraxis des frühen 20. Jahrhunderts auftat. In sehr
konkreter und praxisnaher Weise fassen die Herausgeber wesentliche
Aspekte zum Verständnis der Brahmsschen Notation zusammen im Hinblick
auf Rhythmus und Tempo, Dynamik und Akzente, Punkte und Striche,
Bindungen und non legato, Pedal und Fingerpedal (Klavier), Arpeggio und
Asynchronie (Klavier), Streicherfingersätze, Flageoletts und Vibrato
(Streicher). So vermittelt die Edition einen faszinierenden und oft
überraschenden Einblick in die Aufführungspraxis der Romantik.
Für
weitere Informationen zur Aufführungspraxis in der Romantik empfehlen
wir: »Aufführungspraktische Hinweise zu Johannes Brahms‘ Kammermusik«
(Art.Nr.: 950047)
Diese Noten sind Bestandteil der Literaturliste für Streichinstrumente des Jugend Musiziert Wettbewerbes.
Kategorie: Violoncello und Tasteninstrumente (bzw. B. c.)
Epoche: d
Schwierigkeitsgrad: 4-5
Komponist: Johannes Brahms.
Herausgeber: Clive Brown, Neal Peres da Costa, Kate Bennet Wadsworth.
Einrichtung Solostimme: Kate Bennett Wadsworth.
Fingersatz Klavier: Neal Peres da Costa.
Sprachen: Deutsch, Englisch.
Bärenreiter Musikverlag BA09429.