Urtextausgabe für Violoncello und Klavier. Schwierigkeitsgrad: schwer.
Die
1. Cellosonate lässt unverkennbar auf allgemeiner Ebene eine
stilistische Beeinflussung durch Brahms erkennen. Hohe Eigenständigkeit
und Reife sind dem Werk dadurch keineswegs abzusprechen, ganz im
Gegenteil: Der Grad schöpferischer Inspiriertheit ist hier sogar
besonders ausgeprägt, denn kaum eine andere Komposition aus Heinrich von
Herzogenbergs Feder kommt so selbstbewusst und zupackend – so »con
passione« – daher wie seine 1. Cellosonate. Schon der erste Satz
(Allegro, a-Moll) mit seinem resoluten Haupt- und seinem versonnenen
Seitenthema ist ein großer Wurf, der sich trotz seiner Länge durch
vollendete Ausgewogenheit zwischen Form und Inhalt auszeichnet. Der
langsame Satz (Adagio, e-Moll) ist durch eine ernste, elegische
Grundhaltung geprägt und gehört gewiss zu den ergreifendsten Eingebungen
des Komponisten überhaupt. Den Abschluss bildet ein imposanter
Variationensatz (Allegro, a-Moll). Auf eine ungestüme Einleitung folgt,
vom Klavier allein vorgestellt, das kurze choralartige Thema, welches in
12 Variationen mit Coda abwechslungsreich zu wirkungsvollen Höhe- wie
Ruhepunkten geführt wird.
Mit ihren wuchtigen, für beide
Instrumente vollgriffigen Partien fordert die Cellosonate von den
SpielerInnen nicht gerade geringen Einsatz.
Komponist: Heinrich von Herzogenberg.
Herausgeber: Bern Wiechert.
Edition Peters EP11092.