Ausgabe für Streichtrio (Violine, Viola, Violoncello), Partitur und
Stimmen, herausgegeben von Stefano Veggetti. Schwierigkeitsgrad: schwer.
Aus der Reihe »Diletto Musicale – Doblingers Reihe Alter Musik«
»Zu
ihrer Entstehungszeit war die Musik Paul Wranitzkys, dank der
eingängigen Melodien und des brillanten Stils, überaus beliebt. Ich
erinnere mich noch gut daran, wie seine Werke in meiner Kindheit dem
Vergleich mit jenen Joseph Haydns sehr gut standhielten. Es versetzte
mich in Erstaunen, dass sie so frühzeitig in Vergessenheit gerieten.«
– François Joseph Fétis (1784 – 1871)
Wranitzky
schuf ab Mitte der Achtzigerjahre des 18. Jahrhunderts bis zu seinem
Tode ein umfangreiches Œuvre an Instrumentalmusik: 45 Symphonien, 40
Streichquartette, mehr als 18 Streichquintette sowie über 30
Streichtrios. Seine Kompositionen wurden wiederholt in öffentlichen und
privaten Konzerten vorgetragen und übten so einen deutlichen Einfluss
auf seine zeitgenössischen Kollegen aus. Vor allem auf jene der
nachfolgenden Generation. Unbestritten ist die Wertschätzung, die Haydn
und Mozart Wranitzky immer wieder entgegen brachten und groß war sein
Einfluss auf den jungen Beethoven.
Das Trio in Es-Dur Op. 17/2
entstand Ende der Achtzigerjahre, Anfang der Neunzigerjahre des 18.
Jahrhunderts, als der Komponist gerade begann, im Wiener Musikleben Fuß
zu fassen, und erschien 1792 bei André in Wien, dem von Wranitzky
bevorzugten Verleger, im Druck. Darin besticht die absolute Beherrschung
dieses Genres hinsichtlich Ausgeglichenheit, Formenvielfalt
(Variationen, die Verwendung von Kontrapunkt und Fugen sowie des
Menuetts, das sich immer mehr in Richtung Scherzo entwickelt sowie der
für Opernarien so typischen Sangbarkeit in den Adagi) und Ideenreichtum.
Das Ergebnis ist eine äußerst gehaltvolle Partitur, bei der alle drei
Instrumente auf Augenhöhe interagieren. Diese Schreibweise erforderte
seitens der ausführenden Musiker eine Virtuosität, die nur von den
fantastischen mährischen und böhmischen Musikern gewährleistet werden
konnte, die zu jener Zeit an den verschiedenen Wiener Höfen und Kapellen
wirkten.
Doblinger Musikverlag DM1466.